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Erstes Seniorentheater Nürnberg e.V.
Monika Dombrowsky
Carl-Schwemmer-Str. 42
90427 Nürnberg
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Seniorentheater Tempo 100 - Wir machen Theater
Herzlich Willkommen auf der Internetseite von Tempo 100
Das Ensemble von Tempo 100 wünscht Ihnen sehr verehrtes Publikum
auch in diesem Jahr wieder viele schöne Theatermomente.
Auf den folgenden Seiten laden wir Sie ein, sich ein umfassendes Bild über das
1. Seniorentheater Nürnbergs, welches am Staatstheater Nürnberg beheimatet ist,
zu verschaffen. Hier finden Sie nicht nur einige Bilder unserer bisherigen Produktionen, sondern auch unsere aktuellen Vorstellungstermine, sowie alles Wissenswerte rund um Tempo 100 und natürlich auch immer die neuesten Nachrichten.
NEWS - NEUIGKEITEN - NEWS
Liebe Gäste und Freunde von Tempo 100.
Die Premiere der "Vögel" ist vorbei und damit auch das Lampenfieber, das wohl jeder kurz vor dem Auftritt hat.
Das Publikum war beigeistert, besonders auch im Hinblick auf die politische Aktualität des Stückes. Denn auch heute geht es immer wie schon vor 2500 Jahren um das Thema MAC HT.
Hier ein Abhandlung des Stückes von unserem Ensemblemitglied und einem der beiden Hauptdarsteller des Stückes Helmut Frye.
FLÜCHTEN? STANDHALTEN!!
An den Nürnberger Kammerspielen gibt das Seniorentheater Tempo100 mit „Die Vögel“ nach Aristophanes federleichte, farbenprächtige Antworten auf drängende Zeitfragen.
Zwei trinkfeste, nicht allzu gesetzestreue Gestalten aus der antiken Athener Polis träumen sich hinein in einen vermeintlich besseren Staat der Vögel, wo sie sich sicher wähnen vor dem Zugriff der
weltlichen Behörden.
Mit ihren Erzählungen von plumpen „alternativen Fakten“, oder schlicht: Lügengeschichten, gelingt es den Verführern, die unbedarften Flügelwesen davon zu überzeugen, sie seien zur Herrschaft über die
Erde und die alten Götter berufen, was wiederum zum Aufstand der Vögel führt, der allerdings schlussendlich im Donnergrollen der Götteroberen untergeht.
Nichts ist gelöst, wenn Euelpides und Pisthetairos aus ihrem Alkoholeskapismus erwachen. Ihre kleinbürgerlichen Machtfantasien haben lediglich die Erkenntnis befördert, dass es, auch und besonders in
Zeiten politischer und ideologischer Konfusion, nichts bringt, sich den Rattenfängern und ihren haltlosen Versprechungen von einer anderen, vermeintlich „besseren“ Republik anzuschließen.
Unter der bewährten, die feinen Zwischentöne pflegenden Regie Tamara Kafkas, verwandelt sich die Bühne der Kammerspiele in ein watteweiches, farbenfrohes Reich der Gefiederten (Ausstattung, Licht
und Ton: T. Kafka, Wolfgang Köper, Manuela Trier, Emil Conta, Vasileios Makris). Ganz nach Reinhard Mey scheint dieses über den Wolken gelegene Luftland grenzenlose Freiheit zu ermöglichen. Hier
regiert der Chorführer (als charmante Drag Queen: Sven Weber) seine „Vögel-Follower“ (vielfältig eindrucksvoll: Inge Bickel, Uschi Kirsch, Elke A. Meyer, Petra Schwalbe, Otmar Hitzegrad), assistiert
vom Weltflüchtling Tereas alias Wiedehopf (glänzend, auch in ihrer Farbenpracht: Monika Dombrowsky) und dessen Knecht (mit komischem Talent: Waldemar Bleichert).
Als die Umsetzung der Idee vom „Wolkenkuckucksland“ Fahrt aufnimmt, erwacht schon sehr bald das Interesse gewisser Kreise auf der Erde, hier manipulativ einzugreifen bzw. sich Einfluss zu sichern.
Gleichzeitig sind die Götter bestrebt, ihre Macht zu bewahren; sei es, dass sie ihre Drohungen der Göttin Iris in den Mund legen, sei es, dass sie Poseidon und den tumben Herakles (besonders
bewundernswert in Dreifach- respektive Doppelrollen: M. Dombrowsky und S. Weber) persönlich zu - leider erfolglosen - Verhandlungen ins Vogelreich entsenden.
Die gesamte Aufführung wird indes getragen vom differenzierten, energiegeladenen und augenzwinkernden Spiel der zwei wenig glorreichen menschlichen Halunken namens Euelpides und Pisthetairos,
verkörpert durch Michael Wagenknecht und Helmut Frye.
Es gelingt den beiden, in ihren Figuren die teils dumm-dreisten Überredungsversuche ebenso wie die ungeniert zur Schau getragene Machtgier über die Rampe zu bringen, die nicht nur zwei sehr
mittelmäßige Verführungskünstler aus der Zeit der Alten Griechen charakterisiert haben mag; erst recht zeichnen diese Wesenszüge demagogische Personen und Parteien des heutigen Deutschland aus.
Insofern entpuppt sich die 2500 Jahre alte Komödie des Aristophanes letztlich als hoch aktuelle Parabel auf die Zustände in der gegenwärtigen Welt.
Begeisterter Applaus dankte dem Ensemble für eine kraftvolle Vorstellung mit engagierter Botschaft.
(weitere Vorstellungen in den Kammerspielen: 5.4., 17.5., 8.6., 10.7.)